Banken und Versicherung – wie geht das zusammen? Darüber spricht Volker Eisele, Leiter Vertriebskooperationen Banken, auf dem Fachabend #4 der nachfolge akademie | BERLIN.

„Das gehört alles mir – wo ist das Problem?“ Mit diesem Satz sah sich Volker Eisele, Leiter Kooperations- und Bankenvertrieb bei der Bayerischen, vor vielen Jahren während seiner Tätigkeit bei der Bank konfrontiert. Sein Gesprächspartner: Ein durch die von BASEL I bedingten Neubewertungen der Bilanzpositionen, überschuldeter Schreinermeister. Der Fall zeigt beispielhaft, dass zwischen dem, was in der Realität greifbar, und dem, was in den Bilanzen problematisch ist, für Kunden durchaus eine Kluft bestehen kann. In seinem Vortrag brachte Volker Eisele seine Erfahrung aus dem Bankensektor und der Versicherung zusammen.

Tücken bei der Pensionszusage

Dabei behandelte Eisele zunächst einmal die Pensionszusage. Eine erste große Frage dazu: Warum ist die bilanzielle Seite der Pensionszusage für Unternehmer besonders „heimtückisch“? Nach einem Exkurs über verschiedene steuerliche Tricks zum Geldsparen kam der Experte auf das Pensionsversprechen der Unternehmer an sich selbst. „Das ist genau das, was der Gesetzgeber will! Auch heute ist das noch eindeutig positiv belegt. Der Staat möchte, dass der Unternehmer in erfolgreichen Zeiten Geld auf die Seite legt, um dann später in Zeiten der Vorsorge – oder in schlechteren Zeiten – noch finanzielle Mittel zu haben.“ Damals sei es allerdings die Gewinnreduzierung häufig der zentrale Antrieb gewesen. Durch diese Fokusverschiebung auf das „Steuernsparen“ haben viele inhabergeführte Unternehmen schwere Hypotheken für die nachfolgenden Generationen aufgenommen.

Was bedeutet: Sie hatten weniger Steuern gezahlt.

Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts hatte der deutsche Fiskus erkannt, dass da etwas schief lief. In seinem Vortrag an der nachfolge akademie | BERLIN ging Volker Eisele zu diesem und mehr ins Detail.

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Verschiedene Wahrheiten bei der Nachfolge

Anschließend nahm Volker Eisele an der Podiumsdiskussion mit weiteren Experten der nachfolge akademie | BERLIN teil. Das Hauptthema der Runde: Nachfolge. Wegen einer IHK-Ausbildung in diesem Bereich konnte Eisele auch hier tiefe Einblicke geben. Bei der Podiumsdiskussion ging er auf die verschiedenen Wahrheiten und Realitätsebenen ein, die bei einer Nachfolge – bei der Übergabe des Unternehmens – aufeinander stoßen. Je nachdem, wie die unterschiedlichen Akteure tickten, könnten geradezu „blutige Dramen“ entstehen, deren Folgen teils auch Jahrzehnte später noch zu spüren seien.

„Ich glaube, meine Generation hat dafür gesorgt, dass die jüngere Generation in ihrer Selbstfindung wesentlich freier ist als wir es noch waren.“ – Volker Eisele

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Abschließend zog Eisele Bilanz über die verschiedenen Werte der Generationen. Heutzutage gelten nicht mehr dieselben Ideale, die Arbeitnehmer noch vor 40 Jahren vor sich hergetragen haben. Und er richtete das Schlaglicht auf die ehrenamtliche Arbeit. „In meinem Ehrenamt liegt neben der persönlichen Erfüllung auch die Entdeckung – das Zurückgeben an die Gesellschaft. Wenn jeder jeden Monat nur einen halben Tag ehrenamtlich arbeiten würde, würde er die Welt besser machen.“

Titelbild & Videos: © nachfolge akademie | BERLIN